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Militär-Flugplatz in Gelsenkirchen-Buer

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Fliegerhorst Buer

Der Flugplatz in Gelsenkirchen-Buer, deutlich erkennt man die Bombeneinschläge

Abb.: Der Flugplatz in Buer (Fliegerhorst), deutlich erkennbar sind Bombenkrater, verursacht durch alliierte Luftangriffe. Heute ist der ehemalige Flugplatz mit dem Arena-Park und dessen Herzstück, der Veltins-Arena (1. FC Schalke 04) überbaut.

In den wenigen erhaltenen Kaser- nengbäude am nördlichen Rand des ehemaligen Fliegerhorstes ist der Ortsverband des Technisches Hilfswerk (THW) untergebracht. (Das THW ist die Nachfolgeorganisation der Technische Nothilfe (TN, auch TeNo) im so genannten "Dritten Reich", Einsatztrupps der TN kamen als technische Hilfspolizei bspw. auch zum Kampfeinsatz gegen Widerständler, so bei der Sprengung von Kellern der Edelweiß-Piraten in Köln 1944/45.) Nichts erinnert heute am ehemalgen Standort des Flugplatzes Gelsenkirchen-Buer an Menschen, die dort von fanatischen Nazis in der Endphase des 2. Weltkrieges ermordet wurden.

Zeitzeugen erinnern sich: "Herr Ermeling ist mein alter Lehrer am Max-Planck-Gymnasium gewesen. Ein toller Lehrer. Es müsste ihm eigentlich bekannt gewesen sein, dass zum Ende des Krieges dort (in der "Kaserne") Widerstandskämpfer gegen des Nazi-Regimes an die Wand gestellt wurden und von den Nazis erschossen wurden. Mein Großvater, ein Sozialdemokrat, stand kurz vor dem Erschießen, als die Nazis vor den anrückenden Truppen fluchtartig die Kaserne verließen. Diese Kaserne ist wahrhaftig kein Ruhmesblatt für meine Heimatstadt GE". [1]

"Bin viel da auf dem Flugplatz gewesen (...). Wir Kinder haben den startenden Flugzeugen der M-109, Ju 52 und auch der Ju 87 zugeschaut. Ich habe im Löschteich auf dem Gelände das Schwimmen gelernt. Ich kann mich noch gut erinnern an den Abend, als die Hangars und die Kommadantur gesprengt wurden. Bin am anderen Morgen in den gesprengten Hangars gewesen und habe in der Kanzel eines abgeschossenen englischen Flugzeugs gesessen. Von deutschen Soldaten war nichts mehr zu sehen. (...) Einer meiner Spielkameraden ist unmittelbar neben der Einfahrt zum Flughafen von einem amerikanischen Soldaten erschossen worden, ein zweiter erhielt einen Armdurchschuss. (...)"

Kaserne und Flugplatz

 Bild: Das geplante Thingtheater schaffte es bereits in die Stadtkarten, hier ein in den 30er Jahren gezeichneten Karte (Ausschnitt) von Andreas Wilhelm Ballin.

Abb.: Das geplante Thingtheater schaffte es bereits in die Stadtkarten, hier ein in den 30er Jahren gezeichneten Karte (Ausschnitt) von Andreas Wilhelm Ballin

Kaserne und Flugplatz entstanden 1934/1935 auf Brach- bzw. Ackergelände, einst die Berger Mark, die vom Schloss Berge bis zur Emscher reichte. Das Gelände wurde einige Jahre zuvor im Auftrag der Stadt von Paul Schossier dem Grafen von Westerholt abgekauft. Auf diesem Gelände planten die Nationalsozialisten ein so genannte "Thingtheater", nicht zuletzt die Kriegs- vorbereitungen führten dann zum Bau des Flugplatzes. Offiziell eröffnet wurde der Flugplatz mit einer entsprechenden Inszenierung des NS-Regimes durch den Gauleiter des Gaus Westfalen-Nord, Dr. Alfred Meyer.

Nutzung als Militärflugplatz

 Bild: Ausschnitt aus einem Stadtplan von Gelsenkirchen aus dem Jahr 1933.

Bild: Ausschnitt Stadtplan Gelsenkirchen, um 1935. Eingezeichnet sind südlich der Autobahn bereits Kasernengbäude und Hangars am Nordrand des Flugfeldes.

Nach dem Bau wurde das Flugfeld in Buer zunächst noch als Schulflughafen der deutschen Luftwaffe genutzt, diente dann aber aus- schließlich als Militärflughafen. Gegen Kriegsende nutzt die Luftwaffe ihn, wie Erles Heimatforscher Heinrich Ermeling einmal festhielt, auch als Ausweich- und Notlandeplatz.

Auch Abfangjäger seien gegen Kriegsende im Berger Feld stationiert gewesen, heißt es. Unter anderen waren dort von Dezember 1939 bis November 1940 bis zu 36 Messerschmitt Bf 110 C/D stationiert, Einheit: II./ZG 1 unter einem Major der Luftwaffe Reichardt. Der Stab des ZG 1 (Zerstörergeschwader) lag in Dortmund und gehörte seinerzeit zur Luftflotte 2.

Quellen
[1] User altererlerjunge, 16. März 2009 im Forum "DerWesten"
[2] WAZ, 19. März 2009

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Andreas Jordan, März 2009, überarbeitet März 2019

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