Grabstätten sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter in Gelsenkirchen
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Sowjetische Kriegsgefangene - Vergessene NS-Opfer
Abb. 1: Auch auf dem Ostfriedhof in Gelsenkirchen-Hüllen erinnert ein Gedenkstein mit kyrillischer Inschrift an den oftmals gewaltsamen Tod sowjetischer Zwangsarbeiter.
Die Verbrechen des deutschen Faschismus lassen sich nicht auf den Holocaust reduzieren. Nach den europäischen Juden werden die sowjetischen Kriegsgefangenen mit über drei Millionen Toten zur zweitgrößten Opfergruppe der Nazis gezählt. Viele wurden aus rassischen und ideologischen Beweggründen ermordet, die meisten kamen durch Hunger, Kälte und Seuchen ums Leben. Als Zwangsarbeiter für die deutsche Kriegswirtschaft wurden sie bis zum Tode ausgebeutet.
Für die in Gelsenkirchen zwischen 1941-1945 zu Tode gekommenen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter besteht innerhalb der
Gelsen-kirchener Friedhöfe ein ständiges Grabrecht. Kriegsgräberstätten für sowjetische Kriegstote befinden sich auf dem Hauptfriedhof in Buer, dem Südfriedhof in Horst, dem Westfriedhof in Heßler und dem Ostfriedhof in Hüllen. Auf diesen Friedhöfen erinnern quaderförmige Gedenksteine mit gleichlautender kyrillischer Inschrift an die Menschen, die zwischen 1941-1945 vom NS-Terrorregime nach Deutschland verschleppt wurden und hier durch Zwangsarbeit, Gewalt, Hunger oder Krankheit ums Leben kamen.
Die kyrillischen Inschrift ist auf allen Gedenksteinen für die sowjetischen Kriegstoten gleichlautend, lediglich der Gedenkstein auf dem Horster Südfriedhof weist laut Inschrift 884 bestattete Opfer aus. Auf dem Horster Südfriedhof sind die Gräber nicht mit Grabzeichen gekennzeichnet, auch gibt es dort keine andersartige Namensnennung der dort bestatteten Kriegstoten aus der ehemaligen Sowjetunion, die als Zwangsarbeiter zwischen 1941-1945 Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft geworden sind. Die auf dem Südfriedhof Horst vorhandene Bepflanzung des Gräberfeldes symbolisiert lediglich eine Grablage, nicht jedoch die tatsächliche Belegung von Einzel- und Sammelgräbern.
ЗДЕСЬ ПОКОЯТСЯ ТЕЛА
884 Х
СОВЕТСКИХ ГРАЖДАН
ПОГИБШИХ В ФАШИСТСКОМ
ПЛЕНУ В ПЕРИОД
1941 - 1945 Г.Г. |
HIER RUHEN DIE KÖRPER VON
884
SOWJETISCHEN STAATSBÜRGERN
UMGEKOMMEN IN FASCHISTISCHER
GEFANGENSCHAFT
1941 – 1945
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Abb.: Massengrablagen auf dem Friedhof Gelsenkirchen-Horst Süd. (Quelle: Grabermittlungen/Friedhofspläne, Nordrhein-Westfalen, Stadtkreis Gelsenkirchen, 0116 (101103689), ITS Digital Archive, Bad Arolsen)
Auf einer 2014 von der Stadt Gelsenkirchen errichteten Gedenktafel an diesem Gräberfeld heißt es: "An diesem Ort der Grabstätte für sowjetische Zwangsarbeitern befand sich ab 1920 ein Friedhof der Horster Juden. Das Gelände stammte aus dem Besitz des Reichsfreiherrn Maximilian von Fürstenberg zu Hugenpoet und war von der Gemeinde Horst den Juden überlassen worden. Der jüdische Friedhof wurde während eines Luftangriffs in der Nacht des 12./13 Juni 1944 stark beschädigt und existiert nicht mehr. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs Gräberfelder angelegt, auf denen ausschließlich Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion beerdigt wurden. Nach Kriegsende wurde die Grabstätte durch Umbettung weiterer umgekommener Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion erweitert.
Bald nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde auf der Grabstätte auf Veranlassung des Alliierten Kontrollrates der quaderförmige Gedenkstein aufgestellt. Der Gedenkstein in russischer Sprache und kyrillischer Schrift erinnert hier an die sowjetischen Opfer des Nationalsozialismus. Die Inschrift auf dem Gedenkstein lautet sinngemäß: „Hier ruhen 884 sowjetische Bürger, die in der faschistischen Gefangenschaft in der Zeit von 1941 bis 1945 umgekommen sind.“ Die Zahl wurde erst nach 1970 nachgetragen. Die Opfer der nationalsozialistischen Ausbeutungspolitik hatten bei verschiedenen Firmen der Umgebung Zwangsarbeit leisten müssen, beispielsweise bei der Zeche Nordstern oder auch bei dem kriegswichtigen Hydrierwerk Gelsenberg Benzin AG."
Kyrillische Inschriften übersetzen
Die Anbringung von den kyrillischen Text erklärenden zusätzlichen Tafeln wäre sicherlich eine wertvolle und dringend gebotene Ergänzung. So können die Gedenksteine ihrer besonderen Aufgabe gerecht werden, nämlich Mahnmale für die kommenden Generationen zu sein, sich gegen jede Form kriegerischer Auseinandersetzung und Gewalt zu stellen. Denkbar wäre auch die komplette Erneuerung der Gedenksteine - direkt mit zweisprachiger Inschrift. Bei den Gedenksteinen für die jüdischen Opfer des deutschen Faschsimus auf Gelsenkirchener Friedhöfen hat man seinerzeit Inschriften direkt in hebräischer und lateinischer Schrift angelegt. Warum das bei den Gedenksteinen für die sowjetischen Opfer nicht geschehen ist, bleibt im Dunkeln. Wir werden der Stadtverwaltung jetzt einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.
Die genaue Anzahl aller in Gelsenkirchen ums Leben gekommenen sowjetischen Kriegsgefangenen, die als Zwangsarbeiter für die deutsche Kriegsproduktion schuften mussten, ist nicht mehr zu ermitteln, die Todesursache in vielen Fällen nicht mehr rekonstruierbar. Den vorhandenen offiziell dokumentierten Zahlen und den vorgeblichen Todesursachen muss mit Skepsis begegnet werden.
In einem bilateralen Vertrag mit der Russischen Föderation (Abkommen vom 16. Dezember 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über Kriegsgräberfürsorge) hat die Bundesrepublik im Jahr 1992 eindeutige Zusagen zum Erhalt und zur Pflege dieser Grabstellen abgegeben:
(1) Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und die Regierung der Russischen Föderation gewährleisten den Schutz der Kriegsgräber und das dauernde Ruherecht für die Kriegstoten der jeweils anderen Seite in ihrem Hoheitsgebiet und bemühen sich, die Umgebung der Kriegsgräberstätten von allen Anlagen freizuhalten, die mit der Würde dieser Stätten nicht vereinbar sind.
(...)
(3) Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland gewährleistet auf ihre Kosten die Erhaltung und Pflege russischer Kriegsgräber im Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland.
Eine gleichlautende Vereinbarung existiert seit 1997 auch mit der Ukraine.
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Die Stadt Gelsenkirchen erhält für Pflege, Unterhalt der Kriegsgräberstätten und Ruherechtsentschädigungen vom Land Nordrhein-Westfalen Zuwendungen von derzeit rund 255.000 Euro jährlich. Damit soll garantiert werden, dass auch in Zukunft die Würde dieser Ruhestätten gewahrt wird.
Hauptfriedhof Gelsenkirchen-Buer
Auf dem Hauptfriedhof in Buer befindet sich eine so genannte "Große Russen-Ehrenstätte". Errichtet Anfang der 50er Jahre, fanden dort nach Umbettung insgesamt 209 Menschen verschiedener Nationalitäten eine letzte Ruhestätte, dabei handelt es sich um 136 Russen, 44 Polen, 17 Belgier, zwei Holländer, zwei Franzosen, zwei Jugoslawen sowie sechs Unbekannte Tote. Schlichte Kissensteine kennzeichnen die Ruhestätten als Doppelgräber. Ein großer Gedenkstein mit einer Inschrift in kyrillischen Buchstaben steht in der Mitte des Gräberfeldes. An die Toten anderer Nationen wird nicht erinnert. Auch in diesem Fall werden wir den Dialog mit den Verantwortlichen suchen und die Errichtung einer enstsprechenden Tafel anregen.

Abb.: Friedhofsplan Hauptfriedhof Gelsenkirchen-Buer, 1949. Die Massengräber von Zwangsarbeitern sind Rot markiert.
(Quelle: Grabermittlungen/Friedhofspläne, Nordrhein-Westfalen, Stadtkreis Gelsenkirchen, Buer 0082 (101103655), ITS Digital Archive, Bad Arolsen)
Abb.: Auf dem Hauptfriedhof in Gelsenkirchen-Buer erin- nert ein Gedenkstein mit kyrillischer Inschrift an den Tod von 60 sowjetischen Zwangsarbeitern. Übersetzung: "Hier ruhen 60 sowjetische Bürger, umgekommen in faschisti- scher Gefangenschaft 1941-1945". Die dort bestatteten Menschen kamen zum größten Teil bei einem Luftangriff der Alliierten durch Bombeneinwirkung ums Leben - ihnen war der Zutritt zu Bunkern und Schutzräumen verboten.
Am nordwestlichen Rand des Hauptfriedhofs Buer befindet sich die so genannte "Kleine Russen-Ehrenstätte" (Feld 1a), auch hier wurde ein Gedenkstein mit Inschrift in kyrillischen Buchstaben aufgestellt. Auf diesem Grabfeld fanden überwiegend die Zwangsarbeiter eine letzte Ruhestätte, die bei einem Bombenangriff in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1944 im Zwangsarbeiterlager an der Brinkstraße in Horst (GBAG, Zeche Nordstern) getötet wurden bzw. in einigen Fällen an den Folgen der erlittenen Verletzungen in den Tagen nach dem Luftangriff starben.
Unsere Recherchen in der OBD Memorial Datenbank [1] führten auch zu Personalkarten der bei dem oben genannten Luftangriff getöteten Zwangsarbeiter. Auf den einzelnen Personalkarten - in der nachfolgenden Tabelle mit dem jeweiligen Namen verlinkt - sind biografische Angaben, Anschriften von Angehörigen, Hinweise zum Zwangsarbeitseinsatz und der genaue Bestattungsort vermerkt. Vielen der Personalkarten sind Fotos beigefügt. In einer Gräberliste für das Feld 1a (Hauptfriedhof Buer, so genannte "Kleine Russen-Ehrenstätte") sind die Grablagen festgehalten. In der Gräberliste sind weitere 8 unbekannte Tote aufgeführt.
HINWEIS: Zeitweilig kommt es zu Verbindungsfehlern mit dem Server cdn.obd-memorial.ru, wenn die nachfolgenden Links aufgerufen werden. Versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Name | Geburtsdatum | Zwangsarbeit/Ort | Erkennungsmarke | Personalkarte | Friedhof |
Nelyubin, Anatoly |
08.04.1922 |
-- |
131472 |
Rückseite |
Buer |
Gromov, Iwan |
1918 |
Zeche Nordstern |
197719 |
Rückseite |
Buer |
Witman, Vladimir |
16.04.1915 |
Zeche Nordstern |
126559 |
Rückseite |
Buer |
Kozlihin, Wassilij |
15.09.1905 |
Zeche Nordstern |
199092 |
Rückseite |
Buer |
Treputnev, Alexander |
02.05.1921 |
Zeche Nordstern |
83771 |
Rückseite |
Buer |
Marushko, Afnasij |
02.05.1917 |
Zeche Nordstern |
8709 |
Rückseite |
Buer |
Zholudev, Ivan |
1916 |
Zeche Nordstern |
198759 |
Rückseite |
Buer |
Makarenko, Philip |
10.01.1900 |
Zeche Nordstern |
103471 |
Rückseite |
Buer |
Yarkovsky, Petr |
25.09.1910 |
Zeche Nordstern |
80044 |
Rückseite |
Buer |
Zolototrubov, Timothy |
06.05.1903 |
Zeche Nordstern |
197993 |
Rückseite |
Buer |
Litvinov, Ivan |
15.05.1919 |
Zeche Nordstern |
197891 |
Rückseite |
Buer |
Utin, Nikolaus |
06.11.1901 |
Zeche Nordstern |
198592 |
Rückseite |
Buer |
Kalanovic, Ivan |
15.07.1919 |
Zeche Nordstern |
27296 |
Rückseite |
Buer |
Linenko, Stepan |
23.12.1914 |
Zeche Nordstern |
81198 |
Rückseite |
Buer |
Tsarenko, Nikolaus |
09.05.1907 |
Zeche Nordstern |
198623 |
Rückseite |
Buer |
Kudryashov, Ivan |
09.05.1899 |
Zeche Nordstern |
196426 |
Rückseite |
Buer |
Grebenev, Ivan |
27.07.1915 |
-- |
63624 |
Rückseite |
Buer |
Kuzmin, Wassilij |
15.01.1901 |
Zeche Nordstern |
126641 |
Rückseite |
Buer |
Ostapkin, Nikolaus |
18.06.1919 |
Zeche Nordstern |
126566 |
Rückseite |
Buer |
Kirijenko, Efim |
15.09.1913 |
Zeche Nordstern |
70039 |
Rückseite |
Buer |
Livadny, Mitrofan |
06.06.1912 |
Zeche Nordstern |
126330 |
Rückseite |
Buer |
Panasenko, Alexej |
05.05.1907 |
Zeche Nordstern |
103691 |
Rückseite |
Buer |
Petrov, Andrej |
24.07.1919 |
Zeche Nordstern |
126073 |
Rückseite |
Buer |
Pashchenko, Nikolaus |
12.05.1912 |
Zeche Nordstern |
117404 |
Rückseite |
Buer |
Mishchenko, Ivan |
08.08.1914 |
Zeche Nordstern |
103612 |
Rückseite |
Buer |
Kulikov, Alexander |
17.09.1919 |
-- |
80059 |
Rückseite |
Buer |
Ryschkow, Ivan |
15.06.1911 |
Zeche Nordstern |
198252 |
Rückseite |
Buer |
Abramkin, Ivan |
05.10.1919 |
Zeche Nordstern |
4325 |
Rückseite |
Buer |
Schewelew, Dmitry |
15.06.1910 |
Zeche Nordstern |
19261 |
Rückseite |
Buer |
Slesarev, Gregory |
05.02.1912 |
Zeche Nordstern |
42251 |
Rückseite |
Buer |
Fedorov, Wasilij |
12.04.1921 |
Zeche Nordstern |
2201 |
Rückseite |
Buer |
Dudka, Semen |
21.07.1905 |
Zeche Nordstern |
103302 |
Rückseite |
Buer |
Akinshin, Pjotr |
29.09.1913 |
Zeche Nordstern |
25651 |
Rückseite |
Buer |
Shvetsov, Wasilij |
05.04.1909 |
Zeche Nordstern |
126438 |
Rückseite |
Buer |
Okolelov, Kuzma |
06.09.1908 |
Zeche Nordstern |
198639 |
Rückseite |
Buer |
Anikushin, Prokofij |
20.05.1908 |
Zeche Nordstern |
198784 |
Rückseite |
Buer |
Strelnikov, Andrej |
27.09.1905 |
Zeche Nordstern |
199091 |
Rückseite |
Buer |
Kuznichevsky, Nikolaus |
14.12.1916 |
Zeche Nordstern |
126512 |
Rückseite |
Buer |
Romanov, Gabriel |
25.09.1919 |
Zeche Nordstern |
85913 |
Rückseite |
Buer |
Sivozhelezov, Ivan |
19.08.1917 |
Zeche Nordstern |
103283 |
Rückseite |
Buer |
Kolobayev, Ivan |
25.03.1920 |
Zeche Nordstern |
196460 |
Rückseite |
Buer |
Petrov, Michael |
21.01.1910 |
Zeche Nordstern |
25161 |
Rückseite |
Buer |
Paramonov, Fedor |
1919 |
Zeche Nordstern |
81275 |
Rückseite |
Buer |
Yatsishin, Ivan |
1915 |
Zeche Nordstern |
41995 |
Rückseite |
Buer |
Pustovalov, Gregory |
24.12.1910 |
Zeche Nordstern |
131198 |
Rückseite |
Buer |
Golovanov, Wasilij |
22.08.1921 |
Zeche Nordstern |
81052 |
Rückseite |
Buer |
Grebenyuk, Ivan |
18.05.1918 |
Zeche Nordstern |
42079 |
Rückseite |
Buer |
Anikushin, Prokofij |
20.05.1908 |
Zeche Nordstern |
198784 |
Rückseite |
Buer |
Masnuha, Fedor |
25.04.1900 |
Zeche Nordstern |
196999 |
Rückseite |
Buer |
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Südfriedhof Gelsenkirchen-Horst
 Abb. 2: 70. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, Kranzniederlegung auf dem Friedhof Horst-Süd.
Vetreter aus Politik und Verwaltung der Stadt Gelsenkirchen wie auch die Vertreter der örtlichen “Presse” folgten den Einladungen zur Teilnahme an dem von Gelsenzentrum e.V. initiierten Gedenkakt zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion nicht.
Gänzlich verzichtet wurde von Seiten der Stadt Gelsenkirchen auch auf die Übersendung von Blumen oder Kränzen. Auch der Vorstand des Vereins zur “Förderung der Städtepartnerschaft Gelsenkirchen-Schachty (Russische Föderation)” hielt es nicht für notwendig, mit seiner Teilnahme ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Der Gedenkstein auf dem Horster Südfriedhof erinnert an die dort bestatteten sowjetischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen. Auf dem Gedenkstein werden 884 Opfer genannt. Auf dem Gräberfeld symbolisieren Efeustreifen die Gräber, eine namentliche Erfassung der dort bestatteten sowjetischen Kriegstoten auf z.B. Grabkissensteinen ist nicht vorhanden.
Abbildung: Personalkarten der sowjetischen Kriegsgefangenen Ivan Kamelyagin (links), geb. am 25.10.1910, Region Voroshilovgrad Erkennungsmarke 1819, und Nicholai Panfilow, geb. am 18.08.1920, Kursk, Erkennungsmarke 2012. Beide mussten im Arbeitskommando der Zeche Nordstern Zwangsarbeit leisten, beide kamen bei einem Bombenangriff am 23.11.1944 zu Tode. Sie wurden am 25. 11.1944 auf dem Horster Südfried bestattet. Grablage Ivan Kamelyagin: Feld 3, Reihe 11, Grab 697; Grablage Nicholai Panfilow: Feld 3, Reihe 11, Grab 689.

Abb.: OBD Memorial, Personalkarten. Zum Vergrößern anklicken
Die Recherchen in der OBD Memorial Datenbank führten zu weiteren Personalkarten von in Gelsenkirchen zu Tode gekommenen Zwangsarbeitern. Auf den einzelnen Personalkarten sind biografische Angaben, Anschriften von Angehörigen, Hinweise zum Zwangsarbeitseinsatz und den Arbeitskommandos sowie der genaue Bestattungsort vermerkt. Vielen der Personalkarten sind Fotos beigefügt. Alle in der nachfolgenden Tabelle genannten Menschen wurden auf den Gräberfeldern für sowjetische Kriegstote auf dem Südfriedhof in Gelsenkirchen-Horst bestattet.
HINWEIS: Zeitweilig kommt es zu Verbindungsfehlern mit dem Server cdn.obd-memorial.ru, wenn die nachfolgenden Links aufgerufen werden. Versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Name | Geburtsdatum | Zwangsarbeit/Ort | Erkennungsmarke | Personalkarte | Friedhof |
Vinokurow, Pawel |
26.10.1900 |
Bergmannsgl./Sammelb. |
69335 |
Rückseite |
Horst |
Orechow, Gerasim |
1900 |
Zeche Westerholt/Buer |
31316 |
Rückseite |
Horst |
Korolev, Sergey |
25.09.1909 |
Wilh. Vict./Sandberg |
151090 |
Rückseite |
Horst |
Worsin, Alexander |
18.07.1911 |
Zeche Hugo Ost |
171043 |
Rückseite |
Horst |
Wolkow, Ossip |
18.07.1911 |
Zeche Nordstern |
64712 |
Rückseite |
Horst |
Dmitriev, Pawel |
30.10.1911 |
Zeche Bergmannsglück |
170820 |
Rückseite |
Horst |
Machok, Efim |
24.09.1901 |
Zeche Nordstern |
2064 |
Rückseite |
Horst |
Earmoskij, Petr |
10.01.1900 |
Zeche Nordstern |
39649 |
Rückseite |
Horst |
Alekseev, Vladimir |
25.07.1925 |
Zeche Nordstern |
10344 |
Rückseite |
Horst |
Shvetsov, Semen |
-.02.1919 |
Zeche Nordstern |
9254 |
Rückseite |
Horst |
Rudnyakov, Wassilij |
-.03.1903 |
Zeche Nordstern |
64909 |
Rückseite |
Horst |
Galya, Ivan |
29.08.1902 |
Zeche Hugo, Ziegelei |
72250 |
Rückseite |
Horst |
Protsenko, Ivan |
24.05.1924 |
Zeche Hugo Ost |
170466 |
Rückseite |
Horst |
Bensa, Ivan |
20.12.1907 |
Zeche Hugo |
40930 |
Rückseite |
Horst |
Elpanov, Dmitry |
20.06.1918 |
Zeche Nordstern |
2066 |
Rückseite |
Horst |
Bratko, Afnasij |
04.07.1910 |
Zeche Nordstern |
55829 |
Rückseite |
Horst |
Panfilow, Afnasij |
18.08.1920 |
Zeche Nordstern |
2012 |
Rückseite |
Horst |
Safonow, Pawel |
14.10.1913 |
Zeche Nordstern |
66073 |
Rückseite |
Horst |
Marchenkov,Nikolaus |
16.12.1922 |
Zeche Nordstern |
131080 |
Rückseite |
Horst |
Shcherbakov, Petr |
1900 |
Bergmannsgl./Sammelb. |
39706 |
Rückseite |
Horst |
Sidorin, Nikolai |
10.06.1907 |
Zeche Westerholt/Buer |
38426 |
Rückseite |
Horst |
Matyazh, Ivan |
23.03.1907 |
Zeche Hugo, Ziegelei |
40831 |
Rückseite |
Horst |
Kovtin, Alexander |
23.11.1914 |
Zeche Hugo, Buer/Erle |
42131 |
Rückseite |
Horst |
Korchagin, Nikolaij |
12.11.1907 |
Zeche Hugo, Buer/Erle |
40964 |
Rückseite |
Horst |
Makarenko, Michael |
08.11.1900 |
Bergmannsgl./Sammelb. |
39705 |
Rückseite |
Horst |
Arseniev, Alexej |
19.08.1922 |
Bergmannsgl./Sammelb. |
3347 |
Rückseite |
Horst |
Efremov, Ivan |
12.01.1908 |
Zeche Hugo, Buer/Erle |
42313 |
Rückseite |
Horst |
Strelkov, Tichon |
16.09.1900 |
Bergmannsgl./Sammelb. |
39438 |
Rückseite |
Horst |
Borisenko, Sergey |
-.05.1913 |
Zeche Nordstern |
14872 |
Rückseite |
Horst |
Voronenko, Alexej |
04.01.1900 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
140904 |
Rückseite |
Horst |
Kirillov, Gregory |
23.01.1907 |
Zeche Hugo, Ost |
171298 |
Rückseite |
Horst |
Kamelyagin, Ivan |
25.10.1910 |
Zeche Nordstern |
1819 |
Rückseite |
Horst |
Omarow, Sydyk |
29.08.1904 |
Zeche Hugo, Ost |
171759 |
Rückseite |
Horst |
Moknatkin, Alex. |
18.08.1921 |
Zeche Ewald 3/4 |
43661 |
Rückseite |
Horst |
Kravtsov, Wassilij |
10.05.1903 |
Zeche Hugo, Schieven. |
118210 |
Rückseite |
Horst |
Mingalev, Dmitry |
1918 |
Zeche Ewald 3/4 |
81174 |
Rückseite |
Horst |
Kayukov, Alexander |
25.07.1914 |
Zeche Graf Bism. |
21308 |
Rückseite |
Horst |
Larionow, Dmitry |
05.02.1907 |
Zeche Graf Bism. |
128870 |
Rückseite |
Horst |
Davydov, Nikolaij |
06.12.1909 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
149564 |
Rückseite |
Horst |
Krysin, Ivan |
28.02.1906 |
Hugo/Ziegelei |
149539 |
Rückseite |
Horst |
Krysin, Ivan |
28.02.1906 |
Hugo/Ziegelei |
149539 |
Rückseite |
Horst |
Buryachko, Fedossey |
07.09.1901 |
Zeche Graf Bism. |
27262 |
Rückseite |
Horst |
Dvoryatkin, Jegor |
06.02.1905 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
142045 |
Rückseite |
Horst |
Dudarev, Michael |
12.09.1915 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
142752 |
Rückseite |
Horst |
Popov, Wassilij |
22.03.1909 |
Gelsenkirchen |
88064 |
Rückseite |
Horst |
Petrov, Innozenz |
02.09.1906 |
Zeche Hugo, Ost |
117111 |
Rückseite |
Horst |
Vasyakov, Ivan |
12.07.1912 |
Zeche Graf Bism. |
84114 |
Rückseite |
Horst |
Potupalov, Ivan |
24.05.1913 |
Zeche Graf Bism. |
126114 |
Rückseite |
Horst |
Yurchak, Josif |
10.05.1916 |
Zeche Ewald 3/4 |
41395 |
Rückseite |
Horst |
Isaev, Petr |
17.07.1920 |
Zeche Ewald 3/4 |
14186 |
Rückseite |
Horst |
Barbolin, Alexander |
07.09.1921 |
Zeche Ewald 3/4 |
8626 |
Rückseite |
Horst |
Kovalenko, Ivan |
11.08.1908 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
102724 |
Rückseite |
Horst |
Borisov, Andrej |
17.10.1900 |
Zeche Ewald 3/4 |
97465 |
Rückseite |
Horst |
Nekrasov, Luka |
1906 |
ArbKo. Ge. Flugplatz |
99342 |
Rückseite |
Horst |
Kutsenko, Athanasij |
17.02.1908 |
Consol. Stäffl.hof |
54535 |
Rückseite |
Horst |
Gurinkov, Alexej |
15.06.1921 |
Zeche Ewald 3/4 |
643 |
Rückseite |
Horst |
Kosarenko, Nikolaij |
28.11.1905 |
ArbKo. Ge. Flugplatz |
100577 |
Rückseite |
Horst |
Kolesnikov, Wassilij |
20.11.1921 |
Zeche Nordstern |
42426 |
Rückseite |
Horst |
Kolotushkin, Wassilij |
24.07.1922 |
DEW, Wattensch.str. |
43515 |
Rückseite |
Horst |
Ivanov, Josif |
03.03.1914 |
Zeche Hugo, Ost |
42226 |
Rückseite |
Horst |
Reshetnyak, Iwan |
28.07.1909 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
102635 |
Rückseite |
Horst |
Mitrofanov, Alexandr |
10.04.1907 |
Zeche Graf Bism. |
129090 |
Rückseite |
Horst |
Bondarenko, Dmitrij |
10.09.1911 |
Consol. Stäffl.hof |
54554 |
Rückseite |
Horst |
Zhulnovar, Lawrentij |
26.09.1905 |
Zeche Ewald 3/4 |
96106 |
- |
Horst |
Belik, Arsentij |
05.09.1905 |
Zeche Westerholt/Buer |
39164 |
Rückseite |
Horst |
Komarovsky, Metodij |
1892 |
- |
42084 |
Rückseite |
Horst |
Konin, Trofim |
25.09.1911 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
22182 |
Rückseite |
Horst |
Korolyuk, Iwan |
24.02.1914 |
Arb.Komd. 5 R |
1230 |
Rückseite |
Horst |
Kulyabko, Pawel |
-.09.1902 |
Zeche Nordstern |
87872 |
Rückseite |
Horst |
Schtschenok, Nikolaj |
18.12.1918 |
ArbKo. Ge. Flugplatz |
100603 |
Rückseite |
Horst |
Jakowlew, Wiktor |
11.04.1919 |
Zeche Hugo, Ziegelei |
40815 |
Rückseite |
Horst |
Nazarenko, Dmitry |
25.11.1900 |
Zeche Ewald 3/4 |
41181 |
Rückseite |
Horst |
Nazim, Alexander |
24.11.1921 |
Zeche Nordstern |
38842 |
Rückseite |
Horst |
Trufanov, Iwan |
10.10.1901 |
DEW, Wattensch.str. |
80447 |
Rückseite |
Horst |
Prizhitsky, Prokop |
11.07.1911 |
Arb.Komd. Ge.-Hessler |
42319 |
Rückseite |
Horst |
Putra, Nikolaj |
1908 |
Zeche Nordstern |
79775 |
Rückseite |
Horst |
Perepelitsin, Anton |
08.08.1913 |
Arb.Komd. 1342 R |
30233 |
Rückseite |
Horst |
Kotsyuba, Sawwa |
05.12.1897 |
Zeche Graf Bism. |
80436 |
Rückseite |
Horst |
Kalin, Alexander |
19.07.1901 |
Zeche Graf Bism. |
40826 |
Rückseite |
Horst |
Ledovsky, Makar |
13.02.1905 |
Zeche Graf Bism. |
80056 |
Rückseite |
Horst |
Horchev, Iwan |
1901 |
Arb.Komd. 1346 R |
54404 |
Rückseite |
Horst |
Puzikov, Nikolaj |
06.05.1902 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
56595 |
Rückseite |
Horst |
Wolostnich, Iwan |
05.05.1913 |
Zeche Dahlb. Sportpl. |
11312 |
Rückseite |
Horst |
Wetkowskij, Alexandr |
23.11.1905 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
69368 |
Rückseite |
Horst |
Aksenov, Petr |
10.07.1896 |
Reserv.Lazarett Buer |
25531 |
Rückseite |
Horst |
Zasherinsky, Konstan. |
18.08.1914 |
Zeche Ewald 3/4 |
140526 |
Rückseite |
Horst |
Perog, Alexej |
10.05.1901 |
Zeche Nordstern |
80296 |
Rückseite |
Horst |
Filichev, Dmitry |
25.09.1923 |
Reserv.Lazarett Buer |
32212 |
Rückseite |
Horst |
Nazarov, Nikolaj |
20.08.1911 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
106401 |
Rückseite |
Horst |
Zaitsev, Pawel |
12.10.1921 |
Zeche Hugo, Ziegelei |
95255 |
Rückseite |
Horst |
Glukhov, Michail |
12.10.1921 |
Reserv.Lazarett Buer |
18755 |
Rückseite |
Horst |
Gontscharow, Jegor |
21.11.1921 |
Zeche Ewald 3/4 |
16181 |
Rückseite |
Horst |
Judin, Fedor |
05.05.1910 |
Zeche Nordstern |
87754 |
Rückseite |
Horst |
Teplinskij, Nikolaij |
06.12.1900 |
Zeche Hugo, Schieven. |
69636 |
Rückseite |
Horst |
Yatsenko, Iwan |
15.05.1917 |
DEW, Wattensch.str. |
41986 |
Rückseite |
Horst |
Yastzebow, Alexandr |
23.02.1908 |
DEW, Wattensch.str. |
38617 |
Rückseite |
Horst |
Iljin, Fedor |
15.07.1901 |
Reserv.Lazarett Buer |
82604 |
Rückseite |
Horst |
Ilchenko, Iwan |
05.06.1897 |
DEW, Wattensch.str. |
25813 |
Rückseite |
Horst |
Shkatula, Petr |
15.09.1910 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
38626 |
Rückseite |
Horst |
Bibikov, Fedor |
11.06.1900 |
DEW, Wattensch.str. |
2409 |
Rückseite |
Horst |
Nifontov, Kuzma |
12.10.1905 |
Zeche Graf Bism. |
30128 |
Rückseite |
Horst |
Nasonov, Alexej |
23.02.1909 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
150412 |
Rückseite |
Horst |
Basow, Nikolaij |
15.01.1907 |
Reserv.Lazarett Buer |
14056 |
Rückseite |
Horst |
Petrash, Petr |
06.05.1908 |
Arb.Komd. 57 R |
64533 |
Rückseite |
Horst |
Osin, Stepan |
1920 |
DEW, Wattensch.str. |
32807 |
Rückseite |
Horst |
Bobkow, Konstantin |
17.05.1912 |
Consol. Stäffl.hof |
127743 |
Rückseite |
Horst |
Banitsch, Anton |
14.01.1897 |
DEW, Wattensch.str. |
36868 |
Rückseite |
Horst |
Pogorelov, Demjan |
1905 |
ArbKd. Ge. Flugplatz |
64147 |
Rückseite |
Horst |
Asarov, Dmitrij |
06.02.1909 |
ArbKdo. 58 R |
45338 |
Rückseite |
Horst |
Tschitschaj, Alexandr |
12.08.1902 |
k.A. |
125575 |
Rückseite |
Horst |
Lysenko, Trofim |
14.09.1910 |
Zeche Hugo, Ziegelei |
72301 |
Rückseite |
Horst |
Shewyakow, Petr |
22.06.1907 |
Reserv.Lazarett Buer |
41624 |
Rückseite |
Horst |
Petrechenko, Iwan |
10.04.1918 |
Zeche Nordstern |
68022 |
Rückseite |
Horst |
Fioshin, Gregorij |
14.07.1910 |
DEW, Wattensch.str. |
30902 |
Rückseite |
Horst |
Voitenko, Gregorij |
24.10.1906 |
Reserv.Lazarett Buer |
39655 |
Rückseite |
Horst |
Romanej, Wladimir |
16.08.1918 |
Zeche Nordstern |
25919 |
Rückseite |
Horst |
Ryzhikov, Michael |
18.11.1921 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
63961 |
Rückseite |
Horst |
Schisch, Afnasij |
15.03.1912 |
DEW, Wattensch.str. |
80224 |
Rückseite |
Horst |
Tjukhtjaew, Alexandr |
-.09.1913 |
DEW, Wattensch.str. |
90864 |
Rückseite |
Horst |
Wolodin, Alexandr |
1913 |
DEW, Wattensch.str. |
102575 |
Rückseite |
Horst |
Butko, Iwan |
28.01.1917 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
150013 |
Rückseite |
Horst |
Shegandirow, Ibraj |
1904 |
k.A. |
101667 |
Rückseite |
Horst |
Omarow, Sifdyk |
20.10.1900 |
k.A. |
171759 |
Rückseite |
Horst |
Limar, David |
25.06.1915 |
Zeche Graf Bism. |
81192 |
Rückseite |
Horst |
Iwanow, Andrej |
15.10.1915 |
Zeche Ewald 3/4 |
141486 |
Rückseite |
Horst |
Kachanyuk, Wasilij |
1918 |
k.A. |
35333 |
Rückseite |
Horst |
Kaweshnikow, Gregorij |
1908 |
k.A. |
71902 |
Rückseite |
Horst |
Dzaew, Michail |
1910 |
k.A. |
46387 |
Rückseite |
Horst |
Shapkarin, Gawrilij |
05.04.1916 |
Zeche Nordstern |
139945 |
Rückseite |
Horst |
Pateka, Nikita |
14.09.1900 |
Reserv.Lazarett Buer |
38639 |
Rückseite |
Horst |
Iljin, Efim |
26.03.1909 |
Zeche Nordstern |
127064 |
Rückseite |
Horst |
Wolkow, Iwan |
24.12.1913 |
k.A. |
60065 |
Rückseite |
Horst |
Kriwoschein, Iwan |
1903 |
k.A. |
60550 |
Rückseite |
Horst |
Tichenov, Leonid |
15.04.1906 |
k.A. |
32983 |
Rückseite |
Horst |
Glukhow, Michail |
20.09.1918 |
k.A. |
18755 |
Rückseite |
Horst |
Kachanyuk, Wasilij |
20.11.1918 |
Cons./Wilh.-Ehrl.-Str. |
35333 |
Rückseite |
Horst |
|
Todesfälle in Gelsenkirchen-Horst (Verzeichnet in handgeschriebenen Listen, russisch)
HINWEIS: Zeitweilig kommt es zu Verbindungsfehlern mit dem Server cdn.obd-memorial.ru, wenn die nachfolgenden Links aufgerufen werden. Versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Name | Geburtsdatum | Todestag | Friedhof |
Lishenko, Gregory |
-- |
21.02.1945 |
Gelsenkirchen-Horst |
Litowskij, Gregory |
-- |
08.01.1943 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lokun, Iwan |
-- |
02.07.1944 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lokowoj, Pawel |
-- |
07.01.1943 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lokowoj, Petr |
-- |
17.12.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lotscheko, Andrej |
-- |
17.12.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Luzenko, Nikolaj |
-- |
16.10.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lucius, Alexandr |
-- |
19.10.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lukinow, Iwan |
-- |
06.01.1944 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lukyanow, Wasilij |
-- |
05.09.1944 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lukow, Michail |
03.09.1903 |
20.09.1944 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lunew, Nikolaj |
-- |
08.02.1945 |
Gelsenkirchen-Horst |
Luzhnikow, Gregory |
-- |
24.12.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Lukojunow, Igor |
-- |
20.12.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Moskalew, Marco |
-- |
04.11.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Mrishaykow, Stepan |
-- |
28.10.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Muschko, Wassilij |
-- |
03.12.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
Munilin, Dmitrij |
15.03.1915 |
27.12.1944 |
Gelsenkirchen-Horst |
Murawin, Iwan |
-- |
31.10.1942 |
Gelsenkirchen-Horst |
|
(Die Erfassung weiterer Datensätze wird sukzessive fortgesetzt)
Westfriedhof Gelsenkirchen-Heßler
Personalkarte des sowjetischen Kriegsgefangenen Iwan Barabanow, geb. am 10. August 1914. Zuletzt war er im Lager der Zeche Wilhelmine Victoria, Am Sandberg (Arb.Kdo. 208R) inhaftiert. Iwan Barabanow wurde am 9. November 1944 in Gelsenkirchen "auf der Flucht" erschossen. Laut den Angaben auf der Personalkarte wurde Iwan Barabanow auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Heßler, Feld 26a, Grab 43 bestattet.

Abb.: OBD Memorial, Personalkarten. Zum Vergrößern anklicken

Abb.: Bei einem Besuch des Friedhofs in Gelsenkirchen-Heßler fanden wir den Grabstein, der an Iwan Barabanow erinnert.
Abbildung:Personalkarte des sowjetischen Kriegsgefangenen Wassilij Iwaschtschenko, geb. am 18. Oktober 1918. Zuletzt war er im Lager der Zeche Wilhelmine Victoria, Am Sandberg (Arb.Kdo. 208R) inhaftiert. Wassilij Iwaschtschenko starb am 6. November 1944 in Gelsenkirchen bei einem Fliegerangriff. Laut den Angaben auf der Personalkarte wurde Wassilij Iwaschtschenko auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Heßler, Feld 26a, Grab 46 bestattet.

Abb.: OBD Memorial, Personalkarten. Zum Vergrößern anklicken

Abb.: Bei einem Besuch des Friedhofs in Gelsenkirchen-Heßler fanden wir den Grabstein, der an Wassilij Iwaschtschenko erinnert.
Abbildung: Personalkarte des sowjetischen Kriegsgefangenen Jakow Worobjow, geb. am 17. Januar 1920. Zuletzt war er im Lager der Zeche Wilhelmine Victoria, Am Sandberg (Arb.Kdo. 208R) inhaftiert. Jakow Worobjow starb am 6. November 1944 in Gelsenkirchen bei einem Fliegerangriff. Laut den Angaben auf der Personalkarte wurde Jakow Worobjow auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Heßler, Feld 26a, Grab 45 bestattet.

Abb.: OBD Memorial, Personalkarten. Zum Vergrößern anklicken
(Die Erfassung weiterer Datensätze wird sukzessive fortgesetzt)
Ostfriedhof Gelsenkirchen-Hüllen
Abb. 3: Ostfriedhof in Hüllen, August 2011. Auf den Zustand der Kriegsgräberstätte hatte Ursula Möllenberg hingewiesen.
Sehr schnell reagierte die Stadt Gelsenkirchen im Herbst 2011 auf eine Anfrage der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der AntifaschitInnen) Gelsenkirchen bezüglich des schlechten Pflegezustandes des Gräberfeldes für ausländische Zwangsarbeiter auf dem Ostfriedhof in Gelsenkirchen. Auf den unwürdigen Zustand hatte Ursula Möllenberg die VVN-BdA hingewiesen. Nach einem Ortstermin am 9. August 2011 schrieb die VVN-BdA in einem Brief an die Stadtverwaltung und wies auf den schlechten Erhaltungs- und Pflegezustand des Gräberfeldes hin. Die Grabkissensteine befanden sich auf einer großen Rasenfläche, die einen wenig gepflegten Eindruck machte, viele Grabsteine waren mit Moos und Flechten überwachsen, so dass die Namen und Daten kaum noch lesbar waren. Ein großer Unterschied war im Vergleich zum angrenzenden Gräberfeld für deutsche Bombenopfer festzustellen. Diese Gräber waren mit einer Reihe Steinkreuze versehen, mit Efeu bepflanzt und mit Steinplatten eingefasst und machten einen gepflegten Eindruck.
Am 20. September 2011 erhielt die VVN-BdA eine Antwort. Dort heißt es von Seiten der Stadtverwaltung, dass alle "Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft" die gleiche Wertschätzung erführen, unabhängig von der Nationalität der Bestatteten. Zuletzt seien die Gräber der Zwangsarbeiter mit Efeustreifen gestaltet gewesen, die man wegen eines Pilzbefalls entfernt habe. Die zunächst angestellte Überlegung, die vorhandenen Grabkissensteine in der Rasenfläche zu belassen, wurde wieder verworfen, nachdem Maulwürfe und Kaninchen die Rasenfläche zerstört habe. Eine Gestaltung mit kleineren Staudenpflanzen sei vorgesehen, man bitte aber um Verständnis, dass die Neugestaltung einige Zeit in Anspruch nehmen werde.
Abb. 4: Ostfriedhof in Hüllen im Oktober 2011. Die Stadt-verwaltung Gelsenkirchen hat bereits reagiert und die Kriegs-grabstätte wieder würdig herrichten lassen.
Diese Neugestaltung begann jedoch weitaus schneller als erwartet. Wie man Ende Oktober 2011 bei einem Besuch auf dem Bulmker Ostfriedhof festellen konnte, waren die Grabkissensteine bereits von Moos und Schmutz gereinigt, mit Steinplatten eingefasst und die Grabflächen bepflanzt worden, auch die Rasenflächen wurden neu eingesät.
|
Zwangsarbeiter nicht vergessen
Zwangsarbeit war im "Dritten Reich" kein Geheimnis, sie war ein weitestgehend öffentlich stattfindendes Verbrechen. Die Kriegswirtschaft der Nazis wäre ohne das Millionenheer der Zwangsarbeiter zusammengebrochen. Alle Deutschen begegneten fast täglich ZwangsarbeiterInnen, allzu viele profitierten davon. Die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter gehörten zum deutschen Alltag, sie waren in den Städten und Rüstungsbetrieben ebenso präsent wie auf dem Land. In Gelsenkirchen waren Mitte des Jahres 1944 rund 40.000 Zwangsarbeiter in Lagern und Gebäudeunterkünften eingepfercht.
Die Kriegsgefangen waren dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) unterstellt, "Zivilarbeiter, so genannte West- bzw. Ostarbeiter den kommunalen Behörden wie zum Beispiel den Arbeitsämtern. Sowjetische Kriegsgefangene und "Ostarbeiter" wurden von der faschistischen deutschen "Volksgemeinschaft" als rechtlose Sklaven angesehen.

Abb.: Peronalkarte Alexandr Barbolin, Zwangsarbeitender Russe, zuletzt im Arbeitskommando 561R, Buer-Resse,Ewald 3/4, gestorben am 2. August 1944, Todesursache: Kompl. Schädelbruch (Unfall) - explizit wird auf "Unfall" hingewiesen.
Auch in den Gelsenkirchener Zwangsarbeiter-Lagern wurden nachweisbar Menschen erschlagen, erhängt und erschossen. Ihr gewaltsamer Tod wurde oftmals als "Unfall" oder "natürlicher Tod" vertuscht. Wer von den Zwangsarbeitern gegen die "Disziplin" oder die Anordnungen verstieß, wurde bestraft, viele überlebten die Tortur dieser "Strafen" nicht. In den Standesamtsakten, Zwangsarbeiter-Karteien und auf den Personalkarten der so genannten "Stammlager" (Stalag) sind oftmals angebliche Todesursachen festgehalten, genannt werden beispielsweise Kreislaufversagen, Herzschwäche, Schädelbruch, Freitod, Blutvergiftung oder Unfall. Sehr oft findet sich auch der Vermerk "Tod durch Luftangriff", den Zwangsarbeitern war der Zutritt zu Bunkern und Schutzräumen verboten, schutzlos waren sie dem Bombenhagel ausgeliefert.
|
Auszug aus "Anweisungen für die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener" des Oberkommando der Wehrmacht (OKW) vom 8. September 1941:
(...) Für die Beerdigung verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener gilt folgendes:
1.) Die Beisetzungen sind unauffällig und in schlichter Form vorzunehmen. Die Behandlung in Rundfunk, Presse und Film ist verboten.
2.) Eine deutsche militärische Abordnung wird nicht gestellt. Teilnahme von Kameraden des Verstorbenen, die dem gleichen Kriegsgefangenenlager angehören, ist gestattet. Zivilpersonen dürfen nicht teilnehmen.
3.) Trauersalut wird nicht geschossen.
4.) Kränze der sowjetischen Kriegsgefangenen dürfen, wenn überhaupt, nur mit weißer oder schwarzer Schleife versehen sein; von deutscher Seite wird kein Kranz hinterlegt.
5.) Geistliche oder geistliche Helfer dürfen, soweit sie dem Lager selbst angehören, beteiligt werden; bei Mohammedanern sind, wenn ohne besonderen Aufwand möglich, Religionsdiener heranzuziehen.
6.) Särge sind nicht vorgeschrieben; jedoch ist jede Leiche (ohne Bekleidungsstücke, sofern diese noch anderweitig verwendbar sind) mit starkem Papier oder sonst geeigenetem Material vollständig einzuhüllen. In Gemeinschaftsgräbern sind die Leichen nebeneinander in der ortsüblichen Grabestiefe zu betten und wie stets mit einer Erkennungsmarke zu versehen, so daß späterhin an Hand der Kartothek, die alle Personalien enthält, festgestellt werden kann, um welche Leichen es sich handelt.
7.) Auf Friedhöfen soll die Begräbnisstelle abseits oder in gebührendem Abstand von anderen Grabstätten liegen; auf Lagerfriedhöfen darf die Gräberfolge der sonstigen Kriegsgefangenen nicht gestört werden". (...)
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ZwangsarbeiterInnen wurden auf festgelegten Friedhöfen bestattet und nicht auf dem jeweils nächstgelegenen, oftmals wurden die Opfer auch einfach in den nächsten Bombentrichter geworfen und verscharrt. Die Erfassung der sowjetischen Kriegstoten ist und bleibt lückenhaft, nach 1945 wurden auch in Gelsenkirchen entsprechende Gräber- und Belegungslisten teilweise bewusst vernichtet, Sammel- und Massengrabflächen nicht als solche kenntlich gemacht bzw. einfach eingeebnet.
Die Gedenk- und Grabsteine auf den Friedhöfen der Stadt sind stumme Zeugen dieser Verbrechen - so wie viele der noch lebenden Augenzeugen leider auch.
Quellen:
[1] Personalkarten: OBD Memorial - Ein Projekt des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation. Die Erfassung der sowjetische Kriegsgefangene betreffende Dokumente in der OBD-Datenbank, ist ein von der Bundesregierung finanziertes deutsch-russisches Projekt.
Gelsenzentrum online: Zwangsarbeit in Gelsenkirchen 1941-1945
Sekundärliteratur:
Beiträge zur Stadtgeschichte, Band 21: 100 Jahre Hauptfriedhof Gelsenkirchen-Buer. Verein für Orts- und Heimatkunde Gelsenkirchen-Buer, 1999.
Roland Schlenker, "Ihre Arbeitskraft ist auf das schärfste anzuspannen" - Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterlager in Gelsenkirchen 1940-1945. Essen, 2003.
Zwangsarbeit im Ruhrbergbau während des Zweiten Weltkrieges - Spezialinventar der Quellen in nordrhein-westfälischen Archiven. Bearb. v. Holger Menne/Michael Farrenkopf, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums Bochum 2004
Abbildungen:
1, 3 und 4: Knut Maßmann
2: Heike Jordan
Friedhofsplan Gelsenkirchen-Horst-Süd, Grabermittlungen/Friedhofspläne, Nordrhein-Westfalen, Stadtkreis Gelsenkirchen, 0116 (101103689), ITS Digital Archive, Bad Arolsen
Transkription und Übersetzung der kyrillischen Inschrift: Astrid Becker
Gesetze und Verwaltungsvorschriften:
Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz)
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz (GräbVwV) in der Fassung vom 12. September 2007
Gesetz zu dem Abkommen vom 16. Dezember 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über Kriegsgräberfürsorge vom 6. Mai 1994

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